Demokratie leben!

Projektausschreibung 2024

Mit der Teilnahme am Bundesförderprogramm „Demokratie leben! – Demokratie fördern. Vielfalt gestalten. Extremismus vorbeugen.“ will der Regionalverband Saarbrücken zivilgesellschaftlichem Engagement Gestaltungs- und Handlungsmöglichkeiten geben.

Seit 2015 wurden etwa 190 Projekte gefördert. Im Jahr 2024 standen 125.000 Euro Fördergelder für soziale, kulturelle u.a. Themen zur Verfügung.

Freie Träger, Vereine und Initiativen konnten Projektideen einreichen. Projekte, die hauptsächlich in der Landeshauptstadt Saarbrücken durchgeführt werden, können nicht berücksichtigt werden.

Themen-Schwerpunkte und geförderte Projekte 2024

Potenziale und Bedingungen der Demokratiebildung in der OKJA (FITT – Institut für Technologietransfer an der HTW Saar)

Das folgende Projekt zielt darauf ab, am Beispiel der Geschichte der OKJA im Regionalverband/Saarland unterschiedliche Kontexte Offener Arbeit und die darin jeweils enthaltenen Potenziale für Demokratiebildung zu rekonstruieren. Ein analytischer Rückblick auf diese 50-jährige Entwicklungsgeschichte ermöglicht es, unterschiedliche Formen der OKJA unter jeweils unterschiedlichen gesellschaftlichen Bedingungen auf ihre Potenziale für Demokratiebildung hin zu untersuchen. Daraus sollen Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für die heutige Jugendarbeit und Jugendarbeitspolitik abgeleitet werden, wie Demokratielernen in seinen unterschiedlichen Facetten in der OKJA methodisch, institutionell und strukturell noch besser ermöglicht werden kann. Bis Ende 2024 soll die Ergebnisse des Forschungsprojekts vorliegen und in mindestens einer Veranstaltung der (Fach-)Öffentlichkeit präsentiert werden.

Bitte erkläre mir - das Wirtschaftssystem in Deutschland (Dar-In e.V.)

Das Projekt möchte anregen, dass sich die Teilnehmenden mit demWirtschaftssystem in Deutschland beschäftigen. Hauptzielgruppe desProjektes sind Schüler*innen und deren Erziehungsberechtigte.Außerdem sollen auch Multiplikator*innen (u.a. Lehrer*innen) erreichtwerden. Das Projekt und seine Workshops bestehen aus mehreren Phasen, die die Teilnehmenden durchlaufen. Die Ergebnisse der Workshops werden in mind. drei Präsentationen vorgestellt.

Für mehr Demokratie im Stadtteil (Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V.)

Gefördert wird eine Plakat-Kampage für Demokratie und Vielfalt in sogenannten benachteiligten Stadtteilen Sulzbach und Völklingen. Mit dazugehörigen Flyern werden in den regulären Angeboten des Vereins sowie bei Festen und an Orten im öffentlichen Raum Gespräche über Demokratie und Vielfalt geführt und an Großdemonstrationen, wie "Nie wieder ist jetzt!", teilgenommen. In den Stadtteilen wird es Veranstaltungen zu demokratiefördernden Themen mit externen Referenten geben.

com:unity – Plattform für gelebte Demokratie (Antidiskriminierungsforum Saar)

Im Kooperationsvorhaben soll die digitale Plattform "com:unity – Plattform für gelebte Demokratie" weiter befüllt werden. Diese stellt zentrale und aktuelle Informationen und Geschehnisse aus den oben genannten thematischen Schwerpunkten von „Demokratie leben!“ bereit.

Die Plattform, sowie die dazugehörigen Social Media-Kanäle, sind als ein digitaler Ort gedacht, an dem durch die Möglichkeit des Austauschs und der Information demokratische Strukturen und Kommunikation dargestellt, bekannt gemacht und gelebt werden können. Durch niedrigschwelligen Zugang zu bildenden Inhalten im Bezug auf Vielfalt, Nichtdiskriminierung, Inklusion und Gleichberechtigung soll erreicht werden, dass Informationen zu diesen Themen gebündelt zugänglich sind und Nutzer*innen sich diese in ihrem Tempo und nach ihren Bedürfnissen aneignen können. Lokale Träger haben die Möglichkeit, verschiedene Projekte, die von den Partnerschaften für Demokratie gefördert werden, unter einem Dach zu vereinen und zu präsentieren.

Über die gebündelte Darstellung lokaler Projekte, Initiativen und Beratungsstellen stehen Interessierten und von Benachteiligung oder Diskriminierung Betroffenen niedrigschwellige Informationen über Unterstützungsstrukturen zur Verfügung. Ziel der Webseite ist es auch, zu einer Erhöhung der Reichweite analoger Veranstaltungen und Aktionen zum Thema Demokratie beizutragen.

Creating a Little Peace – with Ukraine! (UkraineFreunde Saar e.V.)

Gefördert werden zehn thematisch unterschiedliche Workshops, die jeweils zwei Mal  in mindestens einer Stadt und Gemeinde des Regionalverbandes Saarbrücken  durchgeführt werden. Das Projekt "Creating a Little Peace with Ukraine" geht es neben der Kunsttherapie vor allem um Inklusion und Integration in die deutsche Gesellschaft auf Basis demokratischer Werte. Zielgruppe des Projektes sind aus der Ukraine geflüchtete Kinder, Jugendliche und ihre Erziehungsberechtigten und weitere interessierte Bürger*innen. Mithilfe künstlerischer Aktivitäten solle sich im geschützten Rahmen sich gegenseitig kennengelernt und über eigene Werte ausgetauscht werden. Somit sollen gemeinsam neue Perspektiven auf sich selbst und die anderen entwickelt werden.

Gesicht zeigen – Gemeinsam gegen Rassismus (Förderkreis der GemS Sonnenhügel)

Gefördert wird ein Aktionstag an der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel in Völklingen, um ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen. Dabei werden im Vorfeld Hintergrundinformationen an Schüler*innen vermittelt und eine kritische Auseinandersetzung mit den o.g. Themen gefördert. Die Planung des Aktionstages erfolgt partizipativ durch eine Gruppe von Schüler*innen der Klassenstufe 9 mit Unterstützung durch Lehrer*innen und Schulsozialarbeit. Stattgefunden hat ein Schweigemarsch am Internationalen Tag gegen Rassismus (21. März 2024).

CoExist (fugeefilms gGmbH)

Das Filmprojekt "CoExist" zielt darauf ab, einen konstruktiven Dialog über den eskalierten Nahostkonflikt zu fördern, der auch in Deutschland Auswirkungen zeigt. Inmitten von Feindseligkeiten und Polarisierungen fehlt es an einer empathischen Diskussionskultur, insbesondere außerhalb der eigenen Meinungsblase. Das Projekt strebt an, einen Raum für einen offenen und respektvollen Dialog zu schaffen, der verschiedene Meinungen und Perspektiven einschließt. Durch Interviews mit einer breiten Palette von Saarländer*innen aus dem Regionalverband, einschließlich Personen mit palästinensischem oder jüdischem Hintergrund, wird die Vielfalt der Meinungen im Nahostkonflikt verdeutlicht. Diese Vielfalt zu zeigen, trägt dazu bei, das Verständnis für die Komplexität des Konflikts zu vertiefen und Vorurteile abzubauen und somit Diskriminierung und Vorurteile zu bekämpfen. Das Endprodukt des Projekts "CoExist" wird ein circa 10 bis 15-minütiger Filmclip sein, der die Vielfalt der Meinungen zum Nahostkonflikt veranschaulicht, während gleichzeitig emotionale Verbindungen hergestellt und Grundprinzipien eines konstruktiven Dialogs vermittelt werden.

Demokratie Inklusive! (Förderverein GTGS VK/Heidstock-Luisenthal)

Das Projekt "Demokratie Inklusiv!" beinhaltet die Durchführung eines theaterpädagogischen "Mit-Mach"-Programms für Schulklassen der GTGS Völklingen/Heidstock-Luisenthal. Das Programm setzt sich aus vier Trainingsmodulen und je einer Veranstaltung für 12-16 Gruppen zusammen. Dieses erlebnispädagogische Programm mit den Schüler*innen setzt sind mit den Themen Konfliktbearbeitung, demokratische Grundhaltung, Empathie und gewaltfreie Kommunikation auseinander.

Bühnenprogramm CSD SaarLorLux – 25 Jahre (LSVD Saar e.V.)

Gefördert werden für das Bühnenprogramm des CSD SaarLorLux zum 25-jährigen Jubiläum Honorarkosten von Künstler*innen und der Moderation sowie Reise- und Übernachtungskosten. Das Bühnenprogramm beinhaltet eine politische Podiumsdiskussion mit einem Musikprogramm. In diesem Jahr soll die Diskussion wieder der Demokratieförderung und der Teilhabe aller dienen und das Augenmerk wird auf den Europa- und Kommunalwahlen im Juni 2024 liegen.

Workshop „Demokratie erleben anhand der Vielfalt von Parteien“ (PrakSys Partnerschaft Burkert & Wilhelm)

Gefördert werden insgesamt 12 Workshops, die an zwei bis vier verschiedenen Schulen mit Schüler*innen der 6. und 7. Klasse an weiterführenden Schulen im Regionalverband Saarbrücken (ausgenommen Saarbrücken) durchgeführt werden. Die Umsetzung wird mit den beteiligten Fachkräften der jeweiligen Schule vorbesprochen und geplant. Die Teilnehmenden erlangen im Workshop Demokratiewissen, setzen sich mit den verschiedenen Parteien, deren Rollen und Aufgaben für den demokratischen Prozess in Deutschland auseinander und erweitern ihre Kompetenzen im Umgang mit Informationen.

Migrationsvordergrund - Transkulturelle Männer*- und Jugen*arbeit (Der Jugendclub)

Das Projekt möchte traditionelle patriarchale Männlichkeitsvorstellungen und die damit einhergehenden Rollenerwartungen thematisieren, um diese aufzubrechen. Das Projekt hat die Erhöhung von Genderkompetenzen in der Jugendarbeit zum Ziel, damit zur Weiterentwicklung geschlechterreflektierter Männer- und Jungenarbeit beigetragen werden kann. Dazu erfolgte in 2021 die Mitarbeit im neu entstandenen Netzwerk Jungenarbeit sowie eine Sensibilisierung insbesondere hauptamtlicher Pädagog*innen und von Einrichtungen durch Fachtage/Workshops/Netzwerktreffen. In 2022 wurde das Projekt um die praktische Arbeit mit Jungs* erweitert. In 2024 soll das Projekt unter dem Label "Narrative Storytelling" fortgeführt/abgeschlossen werden sowie eine offene Fotoausstellung entstehen. Dabei sind migrantisch gelesene, insbesondere muslimisch gelesene Jungen* und Männer* dabei Objekt, aber auch Subjekt der Darstellung. Geplant ist eine Fotoausstellung.

Courage-Scouts (Netzwerk für Demokratie und Courage Saar e.V.)

Das Netzwerk für Demokratie und Courage Saar hat im Juli 2023 in Kooperation mit der Landeskoordination der "Schule ohne Rassismus"- und "Schule mit Courage"-Netzwerk das Pilotprojekt "Courage-Scouts" ins Leben gerufen. Vier Schüler*innen aus je vier Schulen der Klassen 9 bis 13 werden an zwei Tagen in Grundlagen zum Engagement gegen Diskriminierung und Rassismus geschult und erlernen Handlungs- und Argumentationstechniken für potentiell herausfordernde Situationen. Sie werden befähigt, einen vom Courage-Netzwerk entwickelten 45-minütigen Workshop in Begleitung einer Lehrkraft an ihrer Schule in den 5. und 6. Klassen durchzuführen.

Gefördert werden Projekte, die sich dafür einsetzen, dass alle Menschen am gesellschaftlichen und politischen Leben teilhaben können.

Mögliche Themenfelder:

  • Förderung der Demokratiekompetenz
  • Information über (politische) Beteiligungsmöglichkeiten
  • Dialogförderung zwischen Bürger*innen und Politik
  • Konfliktfähigkeit – Förderung einer Streitkultur
  • Thematisierung der Menschenrechte und Werte
  • Ansprache struktureller Barrieren
  • Engagementförderung

Gefördert werden Projekte, die die Förderung der Partizipation junger Menschen im Fokus haben und das Thema „Beteiligung“ als offene Bildungsangebote aufgreifen. Der Begriff Demokratie soll mit Leben gefüllt werden.

Mögliche Themenfelder:

  • Stärkung der Kompetenzen junger Menschen
  • Engagementförderung
  • Auf- und Ausbau von Kinder- und Jugendbeteiligung
  • Bekanntmachung und Umsetzung der Kinderrechte

Gefördert werden Projekte, die einen Anspruch auf Nichtdiskriminierung stellen. Außerdem werden Projekte gefördert, die der Thematisierung von (Alltags-) Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit dienen.

Mögliche Themenfelder:

  • Förderung von kritischem Denken über Vorurteile
  • Rassismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit, Sexismus, Body Shaming, Hate Speech, Klassismus, Islamfeindlichkeit, Diskriminierung aufgrund einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung etc.
  • Förderung von Zivilcourage
  • Empowerment von Einzelpersonen und Gruppen

Deine Gemeinde, Deine Stadt, Deine Idee!

Kennen Sie in Ihrer Institution, Ihrem Verein, Ihrer Schule, Ihrem Jugendclub junge Menschen, die kreative Ideen haben? Sie verwirklichen Projekte nur deshalb noch nicht, da es Ihnen an Unterstützung und Geld fehlt? Dann bitten wir Sie, diese jungen Menschen zu ermutigen ihre kreativen Ideen in die Tat umzusetzen! Bei der Umsetzung und Finanzierung sind wir gerne behilflich.

Das JuFo ist eine offene Beteiligungsform der Partnerschaften für Demokratie im Bundesförderprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“.

Die Landeshauptstadt und der Regionalverband Saarbrücken engagieren sich aktiv für ein demokratisches Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft.

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