Klima und Gesundheit

Klimawandel und Extremwetterereignisse wie starke Hitzeperioden ist eine Thematik, die die öffentliche Verwaltung und somit auch den Öffentlichen Gesundheitsdienst auf vielen Ebenen beschäftigt. Grundsätzlich gilt bei allen Planungen ein Konsens der Beteiligten: Das Ziel ist, die Gesundheit der Bevölkerung vor den negativen Folgen zu schützen.

Insbesondere vulnerable (verletzliche) Personengruppen wie ältere und alleinlebende Menschen, Schwangere, Kinder, Babys und Menschen, die ihre beruflichen Tätigkeiten im Freien verrichten sowie Wohnungslose sind dabei in den Blick zu nehmen. Laut Umweltbundesamt sind jedoch die gesundheitliche Belastungen als Folge von Umweltproblemen in Deutschland ungleich verteilt. Umweltgerechtigkeit und gesundheitliche Chancengleichheit stehen in einem wesentlichen Zusammenhang miteinander. Um dem entgegenzuwirken braucht es verhältnis- und verhaltenspräventive Maßnahmen zur Verbesserung der lokalen Lebensumwelt wie Wohnumfeld/ Quartier und Verminderung individueller Belastungen, Verbesserung von umweltbezogenen Gesundheitschancen und Ressourcenförderung.

Im Regionalverband Saarbrücken wurde im Jahr 2022 eine multiprofessionelle und ressortübergreifende Steuerungsgruppe „Klima und Gesundheit“ gegründet. Zunächst auf Aktivitäten im urbanen Raum konzentriert, beschäftigt sich die Steuerungsgruppe mit der strategischen Planung, Steuerung und Koordination von Maßnahmen, die der Klimaanpassung und dem Klimaschutz dienen. Hierbei arbeiten das Gesundheitsamt und der Klimaschutzmanager des Regionalverbandes mit Vertreterinnen und Vertretern der 10 regionalverbandsangehörigen Kommunen zusammen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Thema Hitze, welchem sich die Arbeitsgruppe „Gesund bei Hitze im Quartier" widmet.

Gesund bleiben bei Hitze

Das Gesundheitsamt bietet Tipps zum Verhalten bei Hitze, auch in Leichter Sprache.
Zusätzlich wurde die knappe Zusammenfassung in Arabisch, Englisch, Französisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch übersetzt.

Der Hitzeknigge ist eine einfache Hilfe, die Hitzegefahren benennt. Außerdem finden Sie darin Empfehlungen zum Hitzeschutz, Angebote zur Beobachtung der eigenen Verhaltensweisen und Anregungen zur Veränderung. Neben den allgemeinen Informationen sind darin auch konkrete Maßnahmen und Ansprechpartnerinnen und -partner im Regionalverband zu finden. Den Hitzeknigge können Sie hier herunterladen.

Betrieb von Trinkwasserbrunnen

Allen Bürgerinnen und Bürgern soll im öffentlichen Raum Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser ermöglicht werden – das ist Ziel der EU-Trinkwasser-Richtlinie. Diese Richtlinie hat die Bundesregierung mit einer Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes in deutsches Recht umgesetzt.

Die Bereitstellung von Leitungswasser durch Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten, gilt nunmehr als Aufgabe der Daseinsvorsorge. Sofern technisch machbar und es dem lokalen Bedarf entspricht, sollen Kommunen Trinkwasserbrunnen aufstellen, beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen und in Einkaufspassagen. Dies ist ein wichtiger Beitrag gerade auch mit Blick auf künftige Hitzeereignisse in urbanen Räumen.

Infoblatt zum Betrieb von Trinkwasserbrunnen

Gesundheitsamt ist Refill Station

Gerade im Sommer sollte man darauf achten, ausreichend Wasser zu trinken. Wer dabei Leitungswasser aus dem Wasserhahn nutzt, vermeidet zudem jede Menge Plastikmüll. Das Gesundheitsamt des Regionalverbands ist deshalb auch Teil von Refill Deutschland. In den Besuchertoiletten und im Wartezimmer des Infobüros (Eingang Stengelstraße 10, 66117 Saarbrücken) kann während der Öffnungszeiten kostenfrei Leitungswasser in mitgebrachte Flasche abgefüllt werden.

Das Trinkwasser in Deutschland ist eines der am besten überwachten Lebensmittel. Deshalb kann es in der Regel bedenkenlos genossen werden. Im Saarland stammt das Trinkwasser zu rund 96 Prozent aus Tiefbohrungen und zu knapp 4 Prozent aus Quellen. Mehr Informationen zum Trinkwasser im Regionalverband Saarbrücken finden Sie hier.

Hitzetelefon für Brebacher*innen

Die Gemeinwesenarbeit Brebach in Trägerschaft der Diakonie Saar startet wieder ein Hitzetelefon für interessierte Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil. Der Service richtet sich insbesondere an Seniorinnen und Senioren sowie an Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Sobald eine Hitzewarnung durch den Deutschen Wetterdienst ausgegeben wird oder ersichtlich ist, dass es besonders heiß wird, werden die Interessierten telefonisch kontaktiert. Mitarbeitende des BürgerInnenZentrums Brebach informieren dann zur erwarteten Hitze und geben individuelle Tipps zum Verhalten bei hohen Temperaturen. Montags bis freitags zwischen 9 und 11 Uhr erfolgt im Fall von Hitze ein erster Anrufversuch. Sollte niemand erreicht werden, erfolgt ein zweiter Anrufversuch zwischen 12 Uhr und 13 Uhr.

Interessierte können sich ab sofort montags bis freitags zwischen 9 und 14 Uhr telefonisch beim BürgerInnenZentrum Brebach unter 0681 87764 melden und für das Hitzetelefon registrieren lassen. Auch eine persönliche Registrierung vor Ort ist möglich. Dabei werden die wichtigsten Daten wie Name, Telefonnummer, Adresse, etwaige Angehörige oder zuständiger Hausarzt aufgenommen. So können im Falle von gesundheitlichen Problemen durch die Hitzebelastung schnell weitere Maßnahmen veranlasst werden.