Bündnis Bauen und Wohnen

Das Thema Wohnen erlangt seit einigen Jahren einen immer höheren Stellenwert im Arbeitsfeld von Politik und Verwaltung. So hat der Kooperationsrat des Regionalverbands Saarbrücken im Sommer 2020 die Verwaltung beauftragt, ein „Regionales Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen" vorzubereiten.

Gründung des Bündnisses

Die Verwaltung des Regionalverbands Saarbrücken ist daraufhin mit zahlreichen Wohnungsmarktakteuren in Kontakt getreten, um Vorgespräche zu führen. Ziel war es unter anderem zu erfahren, vor welchen Herausforderungen die Akteure auf dem Wohnungsmarkt derzeit stehen und welche Erwartungen diese an ein regionales Bündnis für Wohnen haben. Der Wunsch nach einer regionalen Zusammenarbeit in einem Bündnis wurde deutlich.

Auf Basis der Erkenntnisse aus den Gesprächen hat der Kooperationsrat des Regionalverbandes Saarbrücken im September 2021 den Beschluss gefasst, die Verwaltung mit der Initiierung und Koordination eines Bündnisses für bezahlbares Bauen und Wohnen zu beauftragen. Nur wenige Tage später hat die Auftaktveranstaltung am 7. Oktober 2021 im vhs-Zentrum am Saarbrücker Schlossplatz stattgefunden. Die Dringlich- und Wichtigkeit einer Zusammenarbeit im Themenfeld Wohnen wurde auch hier erneut deutlich.

Verwaltungsintern wurde daraufhin ein sogenannter „Letter of Intent“ entworfen, welcher bei einer zweiten Veranstaltung Ende Januar 2022 mit den Bündnispartnern diskutiert und überarbeitet wurde. Am 22. Juni 2022 wurde der Letter of Intent mit insgesamt 9 Leitsätzen von mehr als 30 Akteuren symbolisch unterzeichnet. Dies ist der Startschuss in eine gemeinsame Zusammenarbeit.

Themenschwerpunkte

Mit den Bündnispartnern einigte man sich auf zwei Themenschwerpunkte, welche prioritär bearbeitet werden sollen. Diese sind: „Bezahlbarkeit trifft Wirtschaftlichkeit“ sowie „Umgang mit dem Bestand“.

Darüber hinaus wird im Bündnis ein Schwerpunkt auf die kontinuierliche Vernetzung der einzelnen Akteure des Wohnungsmarktes gelegt.

Auch wenn mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung die „Gründungsphase“ weitestgehend abgeschlossen ist, steht das Bündnis weiteren interessierten Akteuren offen. Mit dem Ministerium für Inneres, Bauen und Sport und der Ingenieurkammer des Saarlandes konnten zwei neue Partner gewonnen werden, sodass das Bündnis derzeit 34 Partner zählt.

Der Wunsch nach einer Beteiligung des Bauministeriums wurde durch die Bündnispartner geäußert und war eine zentrale Erkenntnis der Gruppenarbeit zur Frage, wie zukünftig im Bündnis zusammengearbeitet werden soll. Dieses Anliegen wurde seitens des Regionalverbandes aufgegriffen und Kontakt mit dem Ministerium aufgenommen. Nach einem ersten Gespräch mit Innen- und Bauminister Reinhold Jost ist das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport dem Bündnis beigetreten und unterstützte die letzte Bündnissitzung mit einem inhaltlichen Beitrag. Minister Jost unterzeichnete am 3. Februar 2023 den „Letter of Intent“. Die Unterzeichnung der Ingenieurkammer erfolgte im Dezember 2022 durch die Präsidentin Christine Mörgen.

Am 7. Dezember 2022 fand die vierte Sitzung im Bündnis für bezahlbares Bauen und Wohnen statt, an der rund 50 Akteure teilnahmen. Die Veranstaltung widmete sich den beiden thematischen Schwerpunkten „Wohnraumförderung“ sowie „Bezahlbarer Wohnraum durch Umbaukultur“.

Die Impulsvorträge übernahmen Partnerinnen und Partner aus dem Bündnis. Im ersten Block stellten Vertreterinnen und Vertreter der Obersten Landesbaubehörde im Ministerium für Inneres, Bauen und Sport und der Saarländischen Investitionskreditbank die saarländische Wohnraumförderung vor. Dabei wurden neben der Neubauförderung auch die Sanierung bzw. Modernisierung im Mietwohnungsbau näher in den Blick genommen und Programme der Darlehensförderung sowie die Zuschussförderung für spezielle Maßnahmen erläutert.

Im zweiten Themenblock präsentierte die Architektenkammer des Saarlandes Vorschläge für eine „Umbauordnung“ und zeigte im Impulsvortrag anhand konkreter Beispiele auf, wie Hindernisse in der Umbaukultur durch umbaufreundliche Änderungen der Landesbauordnung überwunden und entsprechende Umbaustandards etabliert werden können.

Im Anschluss an die Beiträge gab es ausreichend Raum zur Diskussion und zum Austausch, den die Akteure nutzten, um miteinander in einen Diskurs zu kommen. Die Teilnehmenden verständigten sich darauf, eine agile, themenspezifische Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, die sich der Wohnraumförderung widmet.

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