Durch das Angebot der Frühen Hilfen erhalten Familien eine alltagspraktische Unterstützung und Begleitung sowie Gesundheits- und Entwicklungsberatung für das Kind. Die geschulten Fachkräfte betreuen junge Familien in schwierigen Lebenssituationen vor und nach der Geburt des Kindes bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Familien mit Frühgeborenen, chronisch kranken oder behinderten Kindern können bis zum dritten Lebensjahr begleitet werden. „Die Frühen Hilfen sind ein Teil der Präventionskette im Regionalverband und damit ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Auswirkungen der Kinderarmut“, betont Regionalverbandsdirektor Peter Gillo.
Die Koordinierungsstelle Frühe Hilfen des Regionalverbands Saarbrücken hat im zurückliegenden Jahr 180 Anfragen erhalten – zumeist von Gynäkologischen Kliniken, gefolgt von Kinderkliniken, dem Allgemeinen sozialen Dienst und Hebammen. Überwiegend sind die Eltern verunsichert und überfordert, mal fehlt die familiäre oder soziale Unterstützung oder es gibt Unterstützungsbedarf mit frühgeborenen oder chronisch kranken Kindern.
Mit den Babybegrüßungsbesuchen, die vom Jugendamt des Regionalverbands gemeinsam mit den Kooperationspartnern Caritas und Diakonisches Werk sowie den Gemeinwesenprojekten angeboten werden, geht man aktiv auf Eltern mit Neugeborenen zu. Mit den Besuchen erhalten die Eltern Informationen rund um die Pflege, Ernährung und Entwicklung des Säuglings sowie Tipps zu Familienangeboten in der Nähe – beispielsweise wo Stilltreffs oder Krabbelgruppen zu finden sind. Derzeit werden die Babybegrüßungsbesuche in zahlreichen Stadtteilen Saarbrückens sowie in Großrosseln, Heusweiler, Kleinblittersdorf und Völklingen angeboten.
Ein wichtiger Bestandteil der Frühen Hilfen ist die gesetzliche Meldepflicht für versäumte Kindervorsorgeuntersuchungen. Hier kam es im letzten Jahr im Regionalverband zu rund 3.500 Meldungen an das Gesundheitsamt. Die Gründe für diese Versäumnisse sind vielfältig. Ziel ist es, durch informative Anschreiben und Hausbesuche die Familien über die Notwendigkeit dieser Untersuchung aufzuklären und eine nachträgliche Untersuchung zu ermöglichen. 2020 wurden so insgesamt 648 Familien zu Hause besucht. In Einzelfällen, beispielsweise bei fehlender Krankenversicherung, werden ärztliche Untersuchungen im Gesundheitsamt durchgeführt.
Ein weiteres Angebot ist die medizinische Elternberatung, die an die 12 Babyclubs in den Gemeinwesenprojekten angegliedert ist. Neu ist die Entwicklungspsychologische Beratung für Eltern von Babys und Kleinkindern im Alter von bis zu drei Jahren. Gemeinsam werden die Bedürfnisse des Kindes in Alltagssituationen mit Hilfe von Videoaufnahmen aufgezeichnet und ausgewertet. Zusammen wird überlegt, wie man das Kind gegebenenfalls in seiner Entwicklungsphase unterstützen kann. Die Beratung ist vertraulich und kostenfrei.
Weitere Informationen zu Angeboten der Frühen Hilfen erhalten Sie online unter <link internal-link internal link in current>www.regionalverband.de/fruehe-hilfen oder telefonisch unter 0681 506-5260, -5409.