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Gesunde Entwicklung
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen zu den Themen Meilensteine der Entwicklung, Aufwachsen mit modernen Medien, Früherkennungs-Untersuchungen, Impfungen, Bereitschaftsdienstpraxis, Elternberatung, Schreibabys und Kinder mit Beeinträchtigung.
Eine Vielzahl von aktuellen Informationen rund um die Entwicklung von Kindern finden Sie unter der Internetseite Kindergesundheit sowie auf der Internetseite Elternsein
Meilensteine der Entwicklung
Meilensteine bezeichnen das erstmalige Auftreten von bestimmten Entwicklungsschritten.
Der Zeitpunkt des Erreichens der Meilensteine kann von Kind zu Kind sehr unterschiedlich sein.
Bei Unsicherheiten, ob die Entwicklung Ihres Kindes altersentsprechend ist, sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin / Ihrem Kinderarzt.
- 6 Wochen bis 3 Monate
Im Alter von 6 Wochen wendet der Säugling Kopf und Augen zum Licht, er betrachtet das Gesicht seiner Eltern und reagiert auf Sprache. Er beruhigt sich beim Klang der Stimme seiner Eltern und lächelt. Er hält den Kopf eine kurze Weile, ohne zu wackeln. Mit drei Monaten greift er nach Dingen, die man ihm in die Hand gibt, lächelt spontan, lallt, kann den Kopf heben und halten.
- 3 – 5 Monate
Das Kind kann sich vom Bauch auf den Rücken drehen. Es greift selbstständig nach Dingen und kann seine Hände vor dem Körper zusammen-bringen. Es erkennt vertraute Personen und lächelt andere Babys an.
- 6 – 9 Monate
Es greift Gegenstände, zum Beispiel eine Rassel, wechselt sie von einer Hand in die andere. Es kann sich selbstständig umdrehen und ohne Hilfe länger sitzen. Es macht gerne Geräusche, ahmt Husten nach, lacht, kreischt und bildet Laute, wie „dada“.
- 9 – 12 Monate
Das Baby krabbelt oder robbt, zieht sich zum Stehen hoch, läuft an Möbeln entlang und vielleicht sogar schon frei. Es versteht die Bedeutung des Wortes „nein“, kann in die Hände klatschen, vielleicht ein paar Wörter sprechen und eventuell einfache Anweisungen verstehen.
Das Kind lernt laufen und klettern und interessiert sich für alles Mögliche. Es kann auf einem Tretauto sitzen und fahren. Es verwendet bis zu 20 Wörter und beginnt, sie mit einfachen Sätzen zu verknüpfen. Es ahmt mit Vergnügen Tätigkeiten nach und befolgt einfache Aufforderungen, wie zum Beispiel seine Schuhe zu bringen. Es kann einen Löffel halten, zum Mund führen und beginnt zu kritzeln. Manche Kinder bekommen jetzt erste Wutanfälle.
Ungefähr mit 2 Jahren kann Ihr Kind mit Unterstützung Treppen steigen und es beginnt, mit beiden Beinen gleichzeitig zu springen.
Mit 2 1/2 kann es selbstständig Treppen steigen, beidbeinig springen und einen Ball schießen ohne hinzufallen. Mit 2 Jahren kennt es 5 Körperteile, benutzt circa 50 Wörter und kann einfache Sätze bilden. Etwa mit 2 1/2 verwendet es Pronomen wie „mich“, „du“ oder „ich“, stellt erste Fragen und kann einfachen Geschichten und Unterhaltungen folgen.
Aufwachsen mit modernen Medien
Smartphones machen uns das Leben leichter: Sie erinnern uns an Termine und unterhalten uns. Sie sind Ratgeber und Kontakt zur Außenwelt. Kein Wunder also, dass wir alle viel auf unsere Handys und Tablets schauen. Und auch schon Babys sind davon fasziniert. Sie merken, wie wichtig Medien für uns sind. Und schauen ebenso gebannt auf Fernseher und digitale Bildschirme.
Digitale Medien aber sind für Babys und Kleinkinder nicht zu empfehlen. „Bildschirmfrei bis drei“ ist ein gutes Motto. Auch wenn es nicht immer leicht ist, das im Alltag durchzuhalten. Besonders wenn es ältere Geschwisterkinder gibt. Doch warum sind Handy, Fernseher und Co. nicht gut für Babys?
Auch wenn Babys auf Fernseher und Handy reagieren: Sie verstehen nicht, was sie da sehen. Das Gehirn eines Babys kann die Bilder noch nicht verarbeiten. Es kann auch die Zusammenhänge nicht verstehen. Das kann Stress und Unruhe auslösen.
Babys und Kleinkinder brauchen für ihre Entwicklung keine digitalen Medien. Im Gegenteil: Sie brauchen die Erfahrung, selbst etwas bewirken zu können. Dazu brauchen Sie Nähe und Menschen, die sie anschauen, mit ihnen sprechen und spielen. Das fördert ihre Entwicklung, Konzentration und Fantasie. Babys brauchen außerdem Raum für Bewegung, damit sie sich ausprobieren können. Smartphones, Fernseher oder Tablet brauchen Babys dafür nicht.
Auch wenn es verlockend ist, weil das Kind dann ruhig ist: Handys, Tablets und Fernseher sind kein Babysitter.
Kinder unter drei Jahren sollten besser noch nicht Fernsehen oder mit dem Handy spielen. Wenn das im Familienalltag mit älteren Kindern nicht klappt, sollten Sie als Eltern dabeibleiben. Was gut geht: Ein digitales Bilderbuch oder digitale Familienbilder gemeinsam anschauen. Oder mit den Großeltern per Video sprechen.
Kinder zwischen drei und sechs Jahren sollten nicht mehr als 30 Minuten pro Tag am Bildschirm sein. Und im Alter zwischen sechs und zehn Jahren werden höchstens 45 bis 60 Minuten empfohlen.
Die Kinderfrüherkennungs-Untersuchungen „U´s“
Es gibt in Deutschland ein medizinisches Vorsorgeprogramm für Kinder, das regelmäßige Untersuchungen von Geburt an bis ins Jugendalter vorsieht.
Die Untersuchungstermine sind verpflichtend und rechtzeitig eigenständig zu vereinbaren
Es ist wichtig, dass die Untersuchungen jeweils innerhalb der angegebenen Zeitspannen stattfinden, denn die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung mancher Erkrankungen sind nur in einer bestimmten Altersspanne Erfolg versprechend. Zudem sind die Untersuchungstermine so bestimmt, dass wichtige Entwicklungsschritte beurteilt werden können, die in der Regel in bestimmten Zeitspannen erfolgen.
Zur Terminvereinbarung der U-Untersuchungen oder J1-Untersuchung wenden Sie sich bitte rechtzeitig an Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin.
Die Teilnahme an diesen Früherkennungsuntersuchungen ist kostenlos, wenn Sie die angegebenen Zeitspannen einhalten. Falls dies nicht gelingt, kann die Kostenübernahme durch die Krankenkasse entfallen. Bitte erkundigen Sie sich in einem solchen Fall rechtzeitig bei Ihrer Krankenkasse.
Im Saarland wird die Teilnahme an den U´s durch das Zentrum für Kindervorsorge (ZfK) überwacht. Wird bei einem Kind eine Vorsorgeuntersuchung nicht durchgeführt, erhalten die Sorgeberechtigten eine schriftliche Erinnerung vom ZfK. Bei im Verlauf weiterhin fehlender Vorsorge setzt sich das Gesundheitsamt mit den Sorgeberechtigten in Verbindung, um über die Notwendigkeit der Vorsorge zu informieren. Kann kein Kontakt zur Familie hergestellt werden oder wird die Vorsorgeuntersuchung auch nach Kontaktaufnahme und Gesundheitsamt nicht durchgeführt, wird das Jugendamt eingeschaltet, um im Rahmen seines Schutzauftrages für Kinder eine eventuelle Kindeswohlgefährdung auszuschließen.
Hier finden sie ausführliche Informationen zu den Kinderfrüherkennungsuntersuchungen
Impfungen
Die ständige Impfkommission (STIKO) wird vom Bundesgesundheitsministerium berufen; sie empfiehlt für Säuglinge und Kleinkinder Impfungen, für die auch die Krankenkassen die Kosten übernehmen. Der Aufbau des Impfschutzes sollte so früh wie möglich beginnen, da Erkrankungen, gegen die geimpft wird, schon im frühen Säuglingsalter auftreten und sehr schwer verlaufen können. Der Impfschutz, der im Säuglingsalter aufgebaut oder begonnen wurde, sollte bei Kindern und Jugendlichen aufgefrischt oder vervollständigt werden. Ob weitere Impfungen, die von der STIKO nicht generell empfohlen werden, für Ihr Kind sinnvoll sind, kann Ihr Kinderarzt beurteilen. Sprechen Sie ihn darauf an. Für den Besuch von Kindergarten und Schule besteht in Deutschland eine Impfpflicht gegen Masern.
Ausführliche Informationen rund um das Thema Impfen finden Sie unter
Aktueller Impfkalender
Bereitschaftsdienst-Praxis für Kinder- und Jugendliche
Um allen Kindern und Jugendlichen auch am Wochenende, an Feiertagen und Brückentagen fachärztliche Hilfe anzubieten, gibt es im Saarland eine Bereitschaftsdienst-Praxis.
Die Bereitschaftsdienst-Praxis ist ein Service der niedergelassenen Kinderärzte in Zusammenarbeit mit den Kinderkliniken und der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland.
Standort:
Klinikum Winterberg
Winterberg 1
66119 Saarbrücken
Fon 0681/ 963-3000
Bei Lebensgefahr rufen Sie bitte direkt den Notarzt über die Rettungsleitstelle – 112
Diesen Bereitschaftsdienst können Sie zu folgenden Zeiten in Anspruch nehmen:
- Am Wochenende von Samstag 8 Uhr bis Montag 8 Uhr.
- An Feiertagen und Brückentagen von 8 Uhr morgens bis um 8 Uhr des Folgetages.
- An Heiligabend, Silvester und Rosenmontag und den sogenannten Brückentagen.
Eltern, die die Bereitschaftsdienstpraxen für Kinder und Jugendliche mit ihrem Kind aufsuchen möchten, sollten sich auf jeden Fall vorher telefonisch anmelden. Die diensthabenden Ärztinnen oder Ärzte können eventuell bereits telefonisch helfen. Eine telefonische Anmeldung kann auch helfen, lange Wartezeiten zu vermeiden. Teilen Sie bitte immer mit, wenn der Verdacht auf eine ansteckende Erkrankung besteht.
Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Saarland
Elternberatung für Familien mit Säuglingen und Kleinkindern
Das Frühe Hilfen-Team des Gesundheitsamtes, bestehend aus Kinderärztinnen und -ärzten, Kinderkrankenpflegerinnen und Familienhebammen, bietet eine kostenfreie Elternberatung an. Diese findet in der Regel einmal monatlich in den Räumlichkeiten der Gemeinwesenarbeit-Projekte sowie weiterer Kooperationspartner parallel zu den Babyclubs statt. Hier finden Sie die aktuelle Terminübersicht.
Angeboten werden:
- Unterstützung in Fragen zu Pflege, Ernährung und Entwicklung des Kindes
- Beratung zu Gesundheit und Krankheit des Kindes
- Impfberatung
- Wiegen und Messen des Kindes
- Vermittlung zu weiteren Institutionen wie Kinderärzten, Beratungsstellen, Frühförderstellen etc.
Hilfen für Eltern von „Schreibabys“
Babys schreien, weil sie ihre Bedürfnisse noch nicht anders ausdrücken können. Schreien ist für sie der einzige Weg zu zeigen, dass ihnen etwas fehlt. Trösten Sie Ihr Kind, wenn es schreit. So erlebt Ihr Kind, dass Sie für es da sind, und es kann Vertrauen aufbauen. Babys schreien, weil sie müde oder hungrig sind, schwitzen oder frieren, eine neue Windel brauchen, Ruhe brauchen, die Nähe von Mutter oder Vater suchen, schmusen möchten und, und, und.
Wichtig: Babys schreien nie, um zu ärgern. Das können sie gar nicht.
Im Laufe der ersten Monate lernen Sie Ihr Kind immer besser kennen. Sie können dann unterscheiden, warum es schreit und was es gerade braucht. Sind Sie unsicher, ob Ihr Baby Schmerzen hat oder krank ist? Dann suchen Sie eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt auf.
Manche gesunden, gut versorgten Säuglinge schreien ohne erkennbaren Grund und lassen sich nicht trösten. Die Schreiattacken können plötzlich anfangen. Gerade abends schreit das Baby dann viel und untröstlich.
Das sogenannte unstillbare Schreien ist oft ein Zeichen von normalen Anpassungsschwierigkeiten. Dem Baby fällt es dann schwer, zur Ruhe zu kommen oder einzuschlafen. Auch wenn die Eltern alles versuchen, um ihr Kind zu beruhigen.
Ihr Baby schreit viel und lässt sich nur schwer beruhigen? Sie fühlen sich durch das Schreien Ihres Babys erschöpft und hilflos? Dann sollten Sie sich professionelle Unterstützung suchen.
Hier gibt es Hilfe: Kinderärztinnen und Kinderärzte; Hebammen, Beratungsstellen und die Kleinkindambulanz SIAP.
Wenn es anders kommt …
Ihr Kind wurde zu früh oder mit einer Behinderung geboren oder es ist von einer Behinderung bedroht. Alles ist plötzlich anders. Sowohl in der ersten Zeit als auch im Laufe der nächsten Jahre brauchen Sie als Eltern Informationen, Beratung und Unterstützung und wünschen sich vielleicht Austausch mit anderen betroffenen Eltern. Es ist gut, sich von Anfang an Rat zu holen. Es gibt viele Anlaufstellen, die Eltern eines entwicklungsverzögerten oder behinderten Kindes unterstützen können. Hier finden sie Hilfe, Beratung und Unterstützung:
Das Angebot richtet sich an alle Kinder im Alter von 0-6 Jahren, die in ihrer körperlichen, geistigen, sprachlichen, emotionalen oder auch sozialen Entwicklung Unterstützung benötigen. Die Eltern können sich direkt an die Frühförderstellen wenden und im Rahmen einer offenen Beratung ihre Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes besprechen. Sie werden umfassend über Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangebote beraten. Früherkennung, Diagnostik, Beratung und Therapie sollen möglichst früh einsetzen, um späteren Benachteiligungen des Kindes entgegen zu wirken. Die MitarbeiterInnen arbeiten flexibel in den Familien, in den Frühförder-stellen und in Kitas. Das komplexe Angebot umfasst neben heilpädagogischer Förderung auch medizinischtherapeutische Behandlungen, wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie.
Hier können Menschen mit Behinderung ihre Fragen stellen und sich beraten lassen. Die Berater*innen haben oft selbst eine Behinderung. Sie kennen viele Fragen und Probleme aus eigener Erfahrung. Sie sagen Ihnen zum Beispiel, welche Teilhabe-Leistungen Ihnen zustehen. Und sie können Ihnen helfen, diese Leistungen zu beantragen. Die Beratung ist kostenlos.
- Unterstützungs- und Beratungstätigkeit von Familien mit von Behinderung betroffenen Kindern.
- Interessenvertretung von Eltern behinderter Kinder und Erwachsenen mit Behinderung im Hinblick auf Integration in allen Lebensbereichen.
Das Netzwerk für das schwerkranke Kind ist eine Anlaufstelle für betroffene Familien mit schwerkranken Kindern, die im Saarland und den angrenzenden Regionen Orientierung und weiterführende Hilfsangebote suchen.
Hier erhalten Sie Beratung und Hilfe zu allen Fragen rund um die Leistungen der Pflegekassen. Die Beratung kann in den Pflegestützpunkten oder auch bei Ihnen zu Hause stattfinden.
Das Landesamt für Soziales und Versorgung ist zuständig für Leistungen der Eingliederungshilfe z.B. für Integrationshelfer in Kindergärten oder der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises.
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