Das Gesundheitsamt zur aktuellen Infektionswelle im Regionalverband

Verstärktes Auftreten von Corona, Influenza und weiteren Infektionskrankheiten

Das Gesundheitsamt des Regionalverbandes beobachtet aktuell mehrere, sich überschneidende Wellen verschiedener Infektionskrankheiten. So konnte für den Oktober eine Verdopplung der Corona-Fallzahlen im Vergleich zum Vormonat festgestellt werden. Wurden im September noch 5.444 Fälle gemeldet, stieg die Anzahl im Oktober auf 11.516. Dies sind knapp so viele Fälle wie in den gesamten ersten zwölf Monaten der Pandemie im Regionalverband. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Todesfälle im Oktober mit 35 mehr als verdreifacht. Im September verstarben insgesamt elf Menschen an oder mit Corona. Von den positiv getesteten Personen im Oktober leben rund fünf Prozent in Alten- und Pflegeheimen. Aus diesem Personenkreis musste fast jeder Sechste stationär behandelt werden. „Sehrhohe Inzidenzen können mit Verzögerung auch zu mehr Todesfällen führen. Eine Überschneidung mit einer ausgeprägten Grippe-Welle kann zudem die Lage in den Kliniken zusätzlich verschärfen. Über mögliche Lockerungen bei der Isolations- und Maskenpflicht sollte deshalb nicht leichtfertig entschieden werden. Denn gerade den Schutz der vulnerablen Gruppen dürfen wir nicht vernachlässigen“, so Regionalverbandsdirektor Peter Gillo.

Mehrfach-Infektionen mit Corona nehmen zu

Für den Oktober und November liegen bislang rund 110 Sequenzierungen der Coronaviren vor. Über die Hälfte davon weisen die Fähigkeit zur Immunflucht auf. Sie sind deshalb auch für Geimpfte und Genesene ansteckender und können so leichter zu erneuten Infektionen führen. So haben sich seit Beginn der Pandemie im Regionalverband rund neun Prozent der Erkrankten mehrfach infiziert. Seit Anfang Oktober verdoppelte sich diese Quote auf knapp 18 Prozent.

Weitere Krankheiten

Neben Corona werden dem Gesundheitsamt bereits zunehmend Fälle der Influenza gemeldet. Seit Anfang November wurden im Regionalverband 42 Fälle diagnostiziert, davon allein 26 in der zurückliegenden Woche. In den beiden vergangenen Jahren blieb die Grippewelle aufgrund der Corona-Maßnahmen hingegen fast vollständig aus. Gerade in den Kitas verschärft sich die Lage zusätzlich durch eine Vielzahl weiterer Infektionskrankheiten. Neben der Gastroenteritis, auch bekannt als Magen-Darm-Grippe, treten vermehrt Erkrankungen mit RS-Viren auf. Diese befallen den Atmungsapparat und können Schnupfen, Husten, eine akute Bronchitis sowie Mittelohrentzündungen verursachen. Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern kann es dabei zu schwereren Verläufen kommen. Häufig ist dann eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich.