Seit heute verwendet das Gesundheitsamt des Regionalverbandes die Software Sormas im Echtbetrieb. Es ist das erste Gesundheitsamt im Saarland und erst das siebte bundesweit, das die neueste Version Sormas X mit den digitalen Schnittstellen zu den beiden Programmen DEMIS und SurvNet nutzt. So können alle Vorgänge der Corona-Fallbearbeitung – vom Eingang der Labormeldung über die Fallermittlung und das Kontaktpersonen-Management bis hin zur täglichen Meldung an das Robert-Koch-Institut vollständig digital in einer einzigen Software abgebildet werden. Sobald sich die Arbeitsabläufe in der neuen Software eingespielt haben, werden auch die Luca-App zur Rückverfolgung von Kontakten sowie das digitale Symptomtagebuch Climedo über Schnittstellen direkt an Sormas angebunden.
Regionalverbandsdirektor Peter Gillo: „Ein Umstieg auf Sormas war für unser Gesundheitsamt erst mit funktionierenden Schnittstellen zu den Meldeprogrammen interessant. Als eines von nur wenigen Gesundheitsämtern in Deutschland haben wir vor drei Wochen eine Testinstanz erhalten, um diese Schnittstellen zu prüfen. Es war ein sehr großer Kraftakt für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in einer Zeit stark ansteigender Fallzahlen diesen Software-Umstieg vorzubereiten und durchzuführen.“
Für den Umstieg auf Sormas X sind in den vergangenen Wochen alle rund 150 in der Pandemiebekämpfung tätigen Mitarbeitenden – darunter auch externe Helfer und Bundeswehr-Soldaten – intensiv geschult worden. Für die Darstellung der internen Arbeitsabläufe wurde eigens ein aktuell 130 Seiten umfassendes Handbuch erstellt. Der Datenimport aller rund 13.000 seit Beginn der Pandemie positiv getesteten Fälle in das neue Programm hat über drei Stunden gedauert.
„Wir haben den Umstieg auf Sormas X zum frühestmöglichen Zeitpunkt und in einer schwierigen Lage mitten in der dritten Corona-Welle gewagt. Aber ich bin mir sicher, dass es in vielen Bereichen zu Arbeitserleichterungen führen wird, auch wenn die Arbeit im neuen Programm mit den üblichen Anfangsproblemen in den nächsten Tagen für alle Mitarbeitenden im Gesundheitsamt nochmal sehr herausfordernd sein wird,“ so Gillo.
Sormas (Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System) wurde vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) für die Bedürfnisse des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Deutschland weiterentwickelt, um ein effektives überregionales Fall- und Kontaktpersonenmanagement zu ermöglichen. Durch die Förderung von Bund und Ländern wird die Software den Gesundheitsämtern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Das Programm soll in der Corona-Pandemie einen Datenaustausch aller deutschen Gesundheitsämter untereinander ermöglichen.
