17. Oktober: Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut

Frauenbüro veröffentlicht Frauenarmutsbericht für den Regionalverband

Der 17. Oktober wurde 1992 von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut erklärt. In Deutschland sind vor allem Frauen einem deutlich höheren Armutsrisiko ausgesetzt. Dies zeigt auch der jüngst veröffentlichte Frauenarmutsbericht des Frauenbüros des Regionalverbandes Saarbrücken.

Besonders deutlich wird die hohe Armutsgefährdung bei dem geringen durchschnittlichen Rentenzahlbetrag von Frauen. Im Jahr 2021 betrug dieser im Regionalverband 654,14 Euro. Im Vergleich lag er bei Männer mit 1.366,70 Euro mehr als doppelt so hoch. Ungleich verteilt sind auch die Teilhabemöglichkeiten am Arbeitsmarkt. So liegt der Anteil erwerbstätiger Frauen im Regionalverband unter dem Bundesdurchschnitt. Gleichzeitig arbeiten überdurchschnittlich viele Frauen in Mini-Jobs, im Niedriglohnsektor oder in Teilzeit, während sie in Führungspositionen unterrepräsentiert sind. Zudem können Erziehungszeiten zu einem weiteren Armutsfaktor werden, da diese in der Regel von den Müttern übernommen werden. Das Saarland war 2022 bundesweites Schlusslicht bei den Vätern, die Elternzeit nahmen.

Gegenmaßnahmen des Frauenbüros
Mit dem Väternetzwerk versucht das Frauenbüro dieser Entwicklung entgegenzusteuern. Es will die aktive Vaterschaft von Männern stärken und sichtbar machen. Denn eine partnerschaftliche Teilung der Sorge- und Erwerbsarbeit kann Frauen größere berufliche Chancen eröffnen. Auch die beim Frauenbüro angesiedelte Beratungsstelle Frau und Beruf verfolgt das Ziel, Frauen bei der beruflichen Orientierung, Entscheidungsfindung und Planung von konkreten Schritten zu unterstützen. Hierfür bieten die Mitarbeiterinnen persönliche Beratungen an, um so auch etwaige Hemmnisse der Frauen im Kontakt mit Behörden oder Unternehmen abzubauen. Im Förderzeitraum von 2019 bis 2022 haben die Mitarbeiterinnen insgesamt 93 Frauen auf ihrem beruflichen Weg begleitet. Die Beratungsdauer ist dabei immer individuell und reicht von einmaligen Gesprächen bis zur mehrmonatiger Betreuung. In der aktuellen Förderperiode suchten bereits 64 Frauen die Unterstützung durch die Beratungsstelle.

Der gesamte Frauenarmutsbericht ist im Bereich Soziales unter www.regionalverband.de/broschueren erhältlich. Weitere Informationen zum Väternetzwerk und zur Beratungsstelle Frau und Beruf stehen online unter www.regionalverband.de/frauenbuero