Sternenweg/Chemin des étoiles führt jetzt über Scy-Chazelles bei Metz

Kirche St. Quentin und Wirkungsstätte Robert Schumans werden Bezugspunkt

Die ehemalige Wirkstätte Robert Schumans im französischen Scy-Chazelles bei Metz ist eine neue Pilgerstation im europäischen Modellprojekt Sternenweg/Chemin des étoiles. Anlässlich der offiziellen Aufnahme in das Netzwerk wurde sie mit einer steinernen Jakobsmuschel und einer dazugehörigen Informationstafel ausgestattet. Robert Schuman, der als Gründungsvater der Europäischen Union gilt, wurde in der dortigen mittelalterlichen Kirche St. Quentin in Scy-Chazelles bestattet. Zu seinen Ehren entstand aus seinem unmittelbar gegenüberliegenden Wohnhaus ein Museum und angrenzend das Europazentrum Robert Schuman. Das gesamte Ensemble wurde mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.

„Mit dem Sternenweg/Chemin des étoiles hat sich der Regionalverband zum Ziel gesetzt, die humanistischen Werte über das Wegenetz der Jakobspilger zu verbreiten. Die Namensgebung des Modellprojektes erinnert an den Ursprungsbegriff des Wegnetzes, dass in der Gegenwart als Kulturstraße für die Wurzeln Europas steht. Vor diesem Hintergrund wurde die Vision Robert Schumans zur Antriebsfeder, um das Projekt als beispielgebende Kulturinitiative in einer Großregion in der Mitte Europas zu entwickeln“, betont Regionalverbandsdirektor und Schirmherr Peter Gillo die Bedeutung des Projekts. Frédéric Navrot, Bürgermeister der Gemeinde Scy-Chazelles, hob zudem hervor, dass das Europazentrum Robert Schuman in der Europawoche im Mai und mit dem olympischen Fackellauf, der auf dem Weg nach Paris auch vor Ort Station machen soll, noch mehr in den Fokus einer internationalen Öffentlichkeit rücken wird.

Nach der offiziellen Übergabe der Informationstafel und der steinernen Jakobsmuschel besuchten die Gäste, darunter auch Gilbert Schuh, Vizepräsident des Eurodistricts SaarMoselle, das Europazentrum sowie das ehemalige Wohnhaus Robert Schumanns und legten an dessen Grab weiße Rosen nieder. Dazu sprach Peter Michael Lupp, Projektleiter und Kulturreferent des Regionalverbandes, über die Bedeutung eines geeinten, weltoffenen und toleranten Europas in der aktuellen krisenhaften Zeit.

Die Internetseite www.sternenweg.net liefert weitere Hintergründe zum Projekt und ermöglicht mithilfe einer interaktiven Karte eine individuelle Routenplanung. Inzwischen erstreckt sich der Projektraum auf eine Gesamtlänge von rund 1600 Wegekilometern. Entlang dieser Routen wurden bereits über 350 große und kleine Zeugnisse der mittelalterlichen Baukultur erfasst.