Das Frauenbüro des Regionalverbands Saarbrücken blickt in diesem Jahr auf sein 30-jähriges Bestehen zurück. Der Startschuss fiel mit der Einstellung einer Frauenbeauftragten im März 1991. Zum 6. September 1991 – und damit fünf Jahre vor der gesetzlichen Verpflichtung – nahm das als Gleichstellungsstelle des damaligen Stadtverbands Saarbrücken gegründete Frauenbüro seine Arbeit auf. Seitdem setzt es sich für die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern auf kommunaler Ebene ein. Das spiegelt sich auch im zweimal jährlich erscheinenden Frauenprogramm wider, das neben kulturellen Veranstaltungen zahlreiche Workshops, Vorträge und Veranstaltungen zu Gleichstellungsthemen bietet. Das Herbst-Winter-Programm ist gerade erschienen.
Zum Auftakt am 29. September wird Vera Regitz-Zagrosek bei einem virtuellen Vortrag zur Frage sprechen, warum Frauen eine andere Medizin brauchen. Die Mitbegründerin der Gendermedizin hat die deutschlandweit einzige Professur für Frauenspezifische Gesundheitsforschung mit Schwerpunkt Herz-Kreislauf-Erkrankungen an der Berliner Charité inne. Im neuen Frauenprogramm finden sich außerdem virtuelle Vorträge zum Thema Planung und Sicherheit für die Elternzeit, zur Selbstdarstellung und den Rollenbildern von Mädchen und Frauen in den sozialen Medien und zu Fragen rund um eine aktive Vaterschaft. Zudem ist eine Lesung mit Corinna Mamok zu ihrem aktuellen Buch „Mama, mutig, mittendrin“ und ein Vortrag der bekannten Autorin und Journalistin Laura Fröhlich zum Thema Mental Load im Saarbrücker Schloss geplant. Abgerundet wird das Programm durch eine Filmmatinée und Yoga-Angebote.
Erste Frauenbeauftragte des Regionalverbands war Birgit Amrath-Schäfer. Sie leitete fast 29 Jahre die Geschicke des Frauenbüros. Seit Januar 2020 ist Mirjam Altmeier-Koletzki die Frauenbeauftragte im Regionalverband. In ihrer Arbeit wird die Frauenbeauftragte von zwei Stellvertreterinnen unterstützt. Zudem ist dem Frauenbüro die Beratungsstelle „Frau und Beruf“ angegliedert, die Frauen beim (Wieder-)Einstieg in das Berufsleben unterstützt. „In den letzten 30 Jahren haben wir viel erreicht. Doch noch immer ist das Frauenbüro von immenser Wichtigkeit, wenn es um die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter geht. Das zeigte sich nicht zuletzt in der Pandemie, in der Frauen neben den beruflichen Aufgaben auch einen Großteil der Care-Arbeit schultern“, so Altmeier-Koletzki. Frauenförderung und Gender Mainstreaming sind dabei zwei Konzepte, die zu mehr Gleichberechtigung beitragen sollen. Das Konzept des Gender Mainstreamings, also die geschlechtsspezifische Betrachtung aller Maßnahmen und Verwaltungsprozesse, ist bereits seit Dezember 2002 beim Regionalverband implementiert. Daraus entstanden unter anderem der erste Männergesundheitstag im Jahr 2004 am Saarbrücker Schloss.
Weitere Informationen sowie das aktuelle Frauenprogramm finden Sie unter <link http: www.regionalverband.de frauenbuero>www.regionalverband.de/frauenbuero